Du willst dein fertig gewordenes Manuskript überarbeiten und weißt nicht, wo du damit anfangen sollst?
Meine Tipps helfen dir, dein Manuskript so zu überarbeiten, dass du nicht nur selbst zufriedener damit bist, sondern auch noch Geld sparen kannst. Denn wichtig ist auch: Je besser dein Manuskript vor dem Lektorat vorbereitet ist, desto effizienter kann auch dein*e Lektor*in mit dir zusammenarbeiten.
Darum geht es in diesem Beitrag:
- Vor der Überarbeitung deines Manuskripts
- Der erste Überarbeitungsdurchgang: Inhalt vor Rechtschreibung
- Überarbeitungsschritt 2: Der Stil
- Rechtschreibung und Zeichensetzung zum Schluss
- Und was ist mit Testleser*innen?
- Grundsätzliche Überarbeitungstipps für dein Manuskript
- Geschafft?
Vor der Überarbeitung deines Manuskripts
Bevor du deinen Text das erste Mal bearbeitest, solltest du Abstand gewinnen. Die Trennung von deinen Lieblingsfiguren ist nicht leicht, ich weiß, aber es wird ihnen und dir guttun, wenn du Abstand gewinnst. Warum?
Lässt du dein Manuskript eine Weile liegen, hast du den Text nicht mehr detailliert im Kopf. Dein Blick ist frisch und du findest Fehler und Ungereimtheiten schneller, als wenn du dich sofort in die erste Korrekturschleife stürzt.
Meine Empfehlung: Plane mindestens einen Monat ein, in dem du dein Manuskript ruhen lässt. Wenn du mehr Zeit hast, nutze das. Und vergiss vor allem nicht, dich über deinen ersten Meilenstein zu freuen – das Manuskript ist beendet!
Der erste Überarbeitungsdurchgang: Inhalt vor Rechtschreibung
Du hast dein Manuskript ruhen lassen wie einen guten Hefeteig? Dann bist du jetzt bereit, mit der ersten Überarbeitung loszulegen!
Prüfe zuerst deinen Inhalt und stelle die Rechtschreibung und Zeichensetzung hintenan. Für dich ergibt das keinen Sinn? Ich empfehle dir, dass du dir nicht alles auf einmal vornehmen solltest, sondern den Text besser in verschiedenen Durchgängen mit Schwerpunkten überarbeitest.
Zuerst solltest du dich um den Inhalt kümmern und dir dabei einige Fragen stellen.
- Sind die Charaktere ausgewogen?
- Sind alle losen Plotenden verstrickt?
- Ergibt dein Plot Sinn oder bleiben Fragen offen?
- Wie sieht dein Spannungsbogen aus?
Natürlich kannst und solltest du auch Rechtschreibfehler, die dir auffallen, korrigieren. Suche aber nicht danach. Das machst du erst, wenn du mit dem Inhalt deines Manuskripts zufrieden bist. Es kann nämlich sein, dass sich durch die Überarbeitung neue Fehler einschleichen und dann machst du dir doppelte Arbeit.
Ärgere dich auch nicht, wenn du für den Inhalt mehr als einen Überarbeitungsdurchgang brauchst! Manchmal ist es einfacher, die die Dinge, die du überprüfen möchtest, nacheinander vorzunehmen.
Überarbeitungsschritt 2: Der Stil
Wenn Plot, Charaktere und der Rest deines Inhalts stimmig sind, solltest du dir auch Gedanken zum Stil deines Manuskripts machen. Behalte deine Zielgruppe dabei im Auge! Ein Roman für Kinder benötigt ein anderes Vokabular als ein High-Fantasy-Epos mit blutigen Schlachten.
Auch wichtig ist, dass du einheitlich bleibst. Stimmen alle Begriffe? Benennst du Figuren und erfundene Orte, Gegenstände etc. im gesamten Manuskript gleich oder ändern sich die Bezeichnungen?
Rechtschreibung und Zeichensetzung zum Schluss
Rechtschreibung und Grammatik sind das A und O. Einen Korrekturdurchgang solltest du dir aber aufheben, bis du mit dem Inhalt zufrieden bist und keine weiteren Durchgänge mehr planst, bevor dein Text ins Lektorat geht.
Oftmals sind die integrierten Rechtschreibprogramme schon eine sehr große Hilfe, wenn es darum geht, Fehler aufzuspüren. Aber auch sie finden nicht alles. Vor allem, wenn du erfundene oder wenig gebräuchliche Namen oder Begriffe verwendest, ist es wichtig, dass du auch darauf achtest, dass sie das gesamte Manuskript über gleich geschrieben werden.
Und was ist mit Testleser*innen?
Testleser*innen kannst du in deine Überarbeitungsschleifen selbstverständlich einbinden. Sie geben dir eine wertvolle erste Rückmeldung darüber, wie dein Manuskript ankommt. Ihnen können Ungereimtheiten auffallen oder Punkte, die nicht stimmig sind. Warum sie ein professionelles Lektorat jedoch nicht ersetzen, klären wir in einem zukünftigen Beitrag.
Grundsätzliche Überarbeitungstipps für dein Manuskript
Den einen einzigen Weg zur Überarbeitung gibt es nicht, aber dennoch möchte ich dir zum Abschluss noch einige generelle Tipps geben. Sie helfen dir, dein Manuskript effizient zu bearbeiten und die Perspektive auf deinen Text zu ändern.
- Laut lesen.
Dir den Text selbst laut vorzulesen, hilft dir, kleine und große Tippfehler zu finden. Du siehst aber auch, ob du einen guten Fluss hast oder stellen vielleicht noch etwas holprig klingen.
- Schriftart ändern.
Dieser Tipp klingt banal, wirkt aber Wunder. Dein Text sieht mit nur wenigen Klicks ganz anders aus und du bekommst einen anderen Blick darauf.
- Ortswechsel.
Egal ob Café, Bibliothek oder Park, ab und zu hilft ein Ortswechsel dir dabei, dich besser zu fokussieren und deine Überarbeitung voranzutreiben. Du bist nicht von deiner vertrauten Umgebung oder gar der Hausarbeit abgelenkt und weißt, dass du dieses Zeitfenster nur für dich hast.
- Kenne deine Schwächen.
Kommt hier jetzt „dass“ oder „das“ hin? Wie war das noch mit „wart“ und „ward“?
Wenn du deine eigenen Schwächen kennst, nimm dir Zeit für einen Korrekturdurchgang, bei dem du nur darauf achtest. So kannst du schon viele dieser Fehler ausbessern. Das hilft auch beim Lektorat und Korrektorat, weil so mehr Zeit für eine effiziente Bearbeitung bleibt und diese Fehler nicht ablenken.
Geschafft?
Wenn du dein Manuskript fertig überarbeitet hast, steht dem Lektorat nichts mehr im Wege. Vielleicht hast du bereits bei deinem*deiner Wunschlektor*in angefragt und einen Termin vereinbart.
Oder du bist noch auf der Suche nach der richtigen Lektorin. Dann freue ich mich sehr, wenn du mir eine Nachricht zukommen lässt und mir von deinem Buchprojekt erzählst: info@katjamattsson.de
Titelbild: Thought Catalog auf Unsplash